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achdem der Kaiser ein leidenschaftlicher Jäger war, gab es
zahlreiche Gerichte von Reh, Hirsch und Hase, von denen
es genügend in Feld und Wald gab. Wildschwein zum Beispiel
aus den Wäldern um das kaiserliche Schloß Laxenburg, aber auch
von ­zahmem und wildem Geflügel. Natürlich Gans, Ente und Huhn,
vor allem den fetten Kapaun, aber auch Taube, Fasan und Rebhuhn.
Schließlich musste aber in Wien, sowohl bei den guten Bürgern,
wie bei Kaisers, jedes Essen mit einem süßen Nachtisch enden.
Manchmal dürfte wohl ein Omelett Schönbrunn ­aufgetischt worden
sein, vielleicht auch Veilchensorbet und Nach­mittags­näschereien nach
Kaiserin Elisabeth, oder Ischler Törtchen, wie sie so unnachahmlich
der Zauner zu machen versteht, der Meister­konditor aus dem
sommerlichen Lieblingsort des Kaisers – Bad Ischl.
Wir könnten uns natürlich noch mit den Getränken befassen,
die trockenen und süßen Weine aus den verschiedenen Regionen
der Monarchie und die köstlichen Schnäpse aufzählen, die Liköre und
gelegentlich wohl auch das herrliche tschechische Bier erwähnen,
aber das würde zu weit führen. Es soll ja auch noch ein wenig
Phantasie übrig bleiben, was alles in jener Zeit genossen worden ist.
Vieles davon gehört auch heute noch zu unserem ­unverwechselbaren
kulinarischen Genuss.
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