Seite 38 - Majestic-Buch_DE-2013

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unächst der historische Zug: Die insgesamt 8 Waggons
­hatten 3 oder 4 Achsen, sämtliche Wagen hatten Spindel,
Druckluft und Vakuumbremsen. Die Untergestelle
waren aus Eisen konstruiert, hatten freie Lenkachsen und die
Stoßvorrichtungen bestanden aus Korbpuffern. Alle Räderpaare
hatten schmiede­eiserne Radsterne mit Doppelspeichen und
ebensolchen Naben, und sämtliche Wagen konnten einen
Kurvenradius von 150 Metern durchfahren.
Die Wagenquerschnitte waren so angelegt, dass der Kaiserzug
auf allen normalen europäischen Bahngleisen fahren konnte.
Der Übergang zwischen den Waggons war mit Faltenbälgen
ausgestattet und das Einsteigen wurde durch drei oder vier Stufen
erleichtert. Das Kastengerippe bestand aus Eichenholz, die Wände
waren aus doppelter Holzverschalung und mit imprägnierten
Papierabfällen gegen Schall und Kälte isoliert. Die Böden waren
dreifach verschalt und mit Kork belegt, das Dach war zwar ebenfalls
aus Holz, aber mit Eisen- und Kupferblech gedeckt. Bleiplatten und
dicke Filzteppiche hielten Kälte und Stöße ab und die Fenster waren
doppelt verglast. Vorhänge oder Jalousien konnten gegen Licht
oder neugierige Blicke geschlossen werden, die Beheizung erfolgte
über Dampf und durch Lüfterklappen kam Frischluft und Kühlung
in die Wagen. Die Innenausstattung schließlich war von der schon
erwähnten eleganten Pracht, dass man die viele trockene Technik
die dahinter steckte leicht vergessen konnte. Denn obwohl alles an
diesem Zug auf dem neuesten Stand der damaligen Technik war,
so galt es doch neben der technischen Raffinesse genauso perfekt
und mit erlesener Eleganz, der höchsten Bequemlichkeit und der
aristokratischen Repräsentation zu dienen.
Die Technik
im Vergleich
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