Seite 35 - Majestic-Buch_DE-2013

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Auch wenn die Zeit der Kaiser- und
Königshäuser in den meisten Ländern
Europas der Vergangenheit angehört, es
diese ganz bestimmte Gesellschaft und
Hierarchie nicht mehr gibt, so kann sich
heute fast jeder leisten, was früher nur den
Aristokraten und Privilegierten vorbehalten
war: Reisen auf hohem Niveau, mit opti­
maler Bequemlichkeit und Sicherheit.
Gottfried Rieck erkannte, dass der Wunsch
nach Luxus, nach dem sich so viele
Menschen sehnen, der Wunsch nach
einem heiter-romantischen Ausgleich ist,
weil unsere Welt so nüchtern geworden
ist und so wenig Platz zum Träumen lässt.
So wendet sich der „Majestic Imperator“
zwar an Menschen aus unterschiedlichen
Schichten und mit ganz ­unterschiedlichen
Bedürfnissen, aber gemein­sam ist ihnen,
dass sie für ein paar Stunden aus dem
Alltag aussteigen und etwas erleben
möchten, das eben nicht alltäglich ist.
Zunächst wendet sich Gottfried Rieck
mit seinem Zug sicherlich an jene, die
Sinn für Geschichte und Tradition haben
und einfach einmal ein wenig Flair einer
vergangenen Zeit erleben wollen, aber auch
an jene Menschen, die wissen, dass Stil
und Noblesse auch fürs trockene Geschäft
gut ist, und schließlich an jene, die wissen,
dass eine gewisse Romantik Not tut, ohne
deshalb in süßliche Nostalgie zu verfallen.
Viele Menschen haben in unserer hektischen
Zeit aber auch ganz einfach Sehnsucht nach
Langsamkeit, sie müssen ­beruflich auf die
schnellste Weise von einem Kontinent zum
anderen jetten, sie ­fliegen rund um die Welt
in ­wenigen Tagen und sitzen doch immer
nur in Konferenzsälen und schlafen in einem
unpersönlichen Hotel, das in Hongkong
genau so aussieht, wie in Miami.
Gottfried O. Rieck
(SG)